Affektstarr

Mit dem Adjektiv affektstarr (auch Affektverflachung,[1] geringe Schwingungsfähigkeit) wird im psychopathologischen Befund laut AMDP-System ein Zustand beschrieben, in dem die Schwingungsfähigkeit und emotionale Modulationsfähigkeit verringert ist.[1] Der Gegensatz dazu ist affektlabil.[2] Bei der Affektstarre geht es nicht um die Anzahl der verschiedenen gezeigten Affekte, wie bei der Affektarmut, sondern um eine Affektverflachung im Sinne einer geringeren Modulation oder Amplitude (emotionale Schwingungsfähigkeit) sowie um die Fähigkeit auf Gesprächsinhalte emotional, empathisch zu reagieren.[1][2] Bei einer leichten Affektstarre benötigt der Betroffene zwar äußere Reize, kann aber seinen Affekt durchaus modulieren, bei einer starken Ausprägung gelingt es ihm trotz äußerer Reize nicht.[1] Wichtig ist, dass auch das Verharren in einer witzelnd euphorischen Stimmung als affektstarr bezeichnet wird,[2] so dass Affektstarrheit nichts darüber aussagt, in welchem Affekt der Patient verharrt.

  1. a b c d Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (AMDP): Das AMDP-System: Manual zur Dokumentation psychiatrischer Befunde. Hogrefe Verlag, 2016, ISBN 978-3-8444-2707-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c Friedel M. Reischies: Psychopathologie: Merkmale psychischer Krankheitsbilder und klinische Neurowissenschaft. Springer Science & Business Media, 2007, ISBN 978-3-540-37253-0, S. 260 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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